2023-04-05 18:01:17
Ein paar Gedanken zum Thema Islam, das gerade hierzulande einige aufgeschreckt hat.
So wie ich den Autor verstehe, geht es ihm nicht darum, eine neue Querfront zwischen Rechten und Muslimen zu fordern. Ganz konkret: Es geht nicht um vermeintliche Allianzen oder Bündnisse, es wird nicht ein Ausschluss von Frauen aus der Gesellschaft gefordert, Frau Weidel soll auch nicht ein Kopftuch tragen, um Muslimen zu gefallen, und er fordert auch nicht, dass Rechte auf Schweinefleisch verzichten müssen. Der Vorwurf, das sei Anbiederung oder was auch immer, geht also völlig ins Leere.
Ich meine vielmehr einen Ruf nach "Normalisierung" zu erkennen. Der Autor fordert einen Fokuswechsel: weg von "dem Islam", hin zur Islamisierung an sich. Nicht Mekka oder sonst etwas sei das Problem, sondern Brüssel. Und um ehrlich zu sein: Er hat Recht. Die Islamisierung ist eine Folge der westextrem-liberalen Politik.
Ja, auch die Islamisierung ist ein Problem und sicherlich will kein Rechter ein deutsches Kalifat errichten - es geht vielmehr um die richtige Akzentuierung und Priorisierung, um die Kampf- und Marschrichtung des rechten Lagers. Den Islam als Feind an sich zu verklären und ihn quasi als metaphysischen Feind zu sehen, öffnet sehr schnell die Tür für ein pauschales und niederschwelliges Islam-Bashing, das sich in Allah-Witzen zum Ramadan oder "ICH BIN STOLZER DEUTSCHER UND ESSE SCHWEIN!" festläuft.
Hier liegt das Problem. Es ist nicht der Islam, der unseren Kindern die Regenbogenideologie aufzwingt, es ist auch nicht der Islam, der uns verbietet, unsere Grenzen zu bewachen - es ist der westliche Extremismus, konkret Brüssel, Berlin und Washington.
Ein Fokuswechsel ermöglicht also die Öffnung neuer Resonanzräume, die bisher durch ein pauschales Islam-Bashing einiger Akteure verhindert wurden. Es ist wichtig, die Islamisierung stark und laut zu kritisieren. Die antreibenden Akteure und Hintermänner sowie diejenigen, die das zulassen, müssen identifiziert und gestoppt werden. Viele Rechte sind 2015ff. auch wegen der Islamisierung ins rechte Lager gewechselt. Es ist aber falsch, diese Menschen in der Leere eines "ISLAM IST MITTELALTER!"-Bashings versinken zu lassen.
Schließlich gibt es sicher auch hier und da Muslime, die ganz normale gläubige Menschen sind, die auch keine Lust auf die Regenbogenideologie in den Schulen haben und ihren Facharbeiterjob bei Mercedes wegen der Deindustrialisierungspolitik nicht verlieren wollen. Eine Normalisierung könnte diese Menschen offener für uns Rechte machen.
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