2021-11-09 22:00:07
„Die Nazipartei kam 1933 an die Macht und begann schnell, alle Aspekte der Gesellschaft zu kontrollieren.
Diese interne Konsolidierung der Macht zur Umgestaltung Deutschlands in einen NS-Staat wurde als Gleichschaltung bezeichnet.
Der Begriff ist ein deutsches Wort und bedeutet „Koordination“ oder „Gleichschaltung“. Im Rahmen der Gleichschaltung wurde das politische, soziale und kulturelle Leben in Deutschland neu geordnet, um den Zielen der Nationalsozialisten zu dienen.
Sogar Kinder wurden in den Nazifizierungsprozess einbezogen. (...)
Der Staat erzwang eine Koordinierung von oben nach unten. Gleichzeitig reagierten viele Deutsche mit einer eigenen Koordination von unten nach oben. Dies wurde als Selbstgleichschaltung bezeichnet. Selbst Hitler war von der Geschwindigkeit und Leichtigkeit der Umgestaltung Deutschlands überrascht. Er stellte fest: „Alles geht viel schneller, als wir je zu hoffen gewagt haben. „ (...)
Absolute politische Macht war nicht genug. Die Nazipartei strebte auch die vollständige Kontrolle über das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben in Deutschland an. Alle Gewerkschaften wurden im Mai 1933 abgeschafft und durch die Deutsche Arbeitsfront (DAF) ersetzt. Die DAF schuf eine einzige übergreifende Gewerkschaft. Der DAF gehörten im Wesentlichen alle deutschen Arbeiter und Angestellten in allen Wirtschaftsbereichen an. So waren beispielsweise die Landwirte in der Reichsernährungsanstalt zusammengefasst. Während die traditionellen Gewerkschaften den Rechten der Arbeitnehmer Vorrang einräumten, stellte die DAF die volkswirtschaftlichen Ziele über das persönliche Wohlergehen.
Im September 1933 schuf der NS-Propagandaminister Joseph Goebbels die Reichskulturkammer. Sie koordinierte Literatur, Musik, Theater, Rundfunk, Film, bildende Kunst und Presse. Nur Künstler und Schriftsteller, die den ihr angeschlossenen Organisationen angehörten, durften ihren Beruf weiter ausüben. (...)
Selbst die Freizeit wurde im Rahmen des Programms „Kraft durch Freude“ nach nationalsozialistischen Grundsätzen gestaltet. Das Programm war eine Abteilung der Deutschen Arbeitsfront. Kraft durch Freude“ bot subventionierte Tourismuspakete, Musikunterricht, Kunstunterricht, Fitnessangebote und gesponserte Theater- und Konzertkarten.
Fazit
Die Gleichschaltung war ein Prozess der Koordinierung. Sie sollte alle Aspekte des deutschen Lebens unter die Kontrolle der Nationalsozialisten bringen. Vom Einparteienstaat über die Deutsche Arbeitsfront bis hin zu den von den Nazis genehmigten Freizeitangeboten von „Kraft durch Freude“ blieb fast kein Bereich des deutschen Lebens vom Nationalsozialismus unberührt.“
https://uncutnews.ch/gleichschaltung-die-koordinierung-des-ns-staates/
44 views19:00