2021-11-20 23:57:14
"In den Büchern der Fachleute - so bei Kautzsch „Die heilige Schrift", Tübingen, Verlag J. E. B. Mohr, 4. Auflage, 1923 - erfahren wir, daß die Pentateuchkritik erst im Jahre 1753 endgültig festgestellt hat, daß die 5 Bücher Mose, die wir im Alten Testament lesen, nicht von Moses, sondern erst im 5. Jahrhundert vor Christus niedergeschrie-ben wurden.
Im Buch Esra verschweigt Esra seine gewaltige Leistung selbst, aber die Forscher melden uns, daß die bekannte Übersetzung in Esra 7, 12 falsch sei. Es heißt nicht „Esra, dem Priester und Schriftgelehr-ten", sondern „Esra, dem Priester und Schreiber". Das ist zwar eine recht schamhafte Umdeutung der Wahrheit, aber weit wesentlicher ist, daß die Kirchenväter der frühesten Jahrhunderte ganz beson-ders stolz auf diese Bibelentstehung sind und berichten, daß Esra das „Wort Gottes" wie durch ein Wunder mit fünf Schreibern in 40 Tagen aus dem Gedächtnis geschrieben habe. Erst später ver-schwieg man diesen Umstand lieber vollends und lehrte uns, daß die 5 Bücher Mose des Alten Testamentes das „ehrwürdige Alter von 2300 Jahren haben" und von Moses, abgesehen natürlich von der Beschreibung seines Todes, selbst geschrieben worden seien.
800 Jahre haben die Rabbiner gebraucht, vom 3. bis zum 11. Jahr-hundert, bis sie endlich mit ihrer hebräischen Bibel fertig waren.
Sie sollen aus Syrien stammende Buchstaben für die Konsonanten als Ersatz für manche Esraschnörkel geholt und sich Gesetze aus-gedacht haben, um durch Punkte an den Konsonanten die Vokale anzudeuten, die dazu gehören. Diese Kunst wird „Masora" genannt.
Den Gläubigen wurde dann erzählt, diese Kunst hätte schon Moses angewandt. Aber die Gelehrten vom Fach wissen es besser. Die An-bringung der Vokalpunkte, die es überhaupt erst ermöglichen, den Wortsinn festzulegen, begann erst zu Tiberus' Zeit. Erst 500 nach unserer Zeitrechnung wurde sie weitergeführt und erst im Jahre 1040 vollendet. Der hebräische Text konnte also erst im Mittelalter vollendet worden sein. Als diese Bibel in die Hände Luthers kam, nahm er sie kindhaft und in typisch deutscher Leichtgläubigkeit — bestimmt auch durch äußere Einflüsse bedingt, ohne die Fälschun-gen zu bemerken — an."
Germaniens reine Seele, Rainer Schulz
@heimat_germania
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