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Noch heute gibt es den Glauben an heilige Orte, besondere Geis | HG

Noch heute gibt es den Glauben an heilige Orte, besondere Geisterstätten, die häufig in alten Ortssagen zu finden sind, sie weisen meist auf Plätze hin, die geeignete "Zauberstätten" waren.
Kreuzwege, alte Bäume oder Orte, Steine, waren z.B. solche Orte, an denen die Geister verkehrten und man hier mit ihnen in Verbindung treten konnte.
Laut Volksüberlieferung kann man gerade auf Kreuzwegen Heilung und Schutz finden, die Zukunft erfahren, Glück und übernatürliche Kräfte erlangen. Aber auch Unglück und Tod kann durch Zauberei an diesen Orten heraufbeschworen werden. Kreuzwege sind Plätze, wo sich zwei oder mehrere Wege kreuzen. Aber auch Weggabelungen werden hier hinzugezählt. Im Frühmittelalter wurde oft vom "Draußensitzen auf Kreuzwegen" berichtet. Auch die isländische Überlieferung kennt den alten Brauch des "Draußensitzens" (utiseta), um mit den Geistern zu kommunizieren. Der Kreuzweg ist im alten Glauben ein Versammlungsort der Geister der Verstorbenen. Bei der "Neujahrsgeisterbeschwörung" nach Burchard von Worms machte man zur Neujahrsmitternachtstunde einen Kreis auf einem Kreuzweg, rief die Toten mit ihrem Namen und erhielt von ihnen Informationen Geschehnisse des kommenden Jahres. In den Rauhnächten findet sich nach alten Glauben an Kreuzwegen die "Wilde Jagd" mit Wodan und Perchta ein. Also waren Kreuzwege auch ein Ort, um mit den Göttern zu kommunizieren.
Bei der Beschwörung der Geister auf einem Kreuzweg durfte man den schützenden Kreis auf keinen Fall verlassen. Musste man dies doch einmal, sollte man laut Überlieferung dreimal ausspucken, um die Geister fernzuhalten.
Mit Menstruationsblut beschmierten junge Mädchen auf Kreuzwegen in einigen Gegenden ihre Hemden und betrieben Liebeszauber. Konnte damit der Mann zum Heiraten gefunden werden, durfte man ihm das aber niemals mitteilen, da dies sonst Unglück brachte. Die Geister verkünden auf Kreuzwegen auch vieles über die richtige Verwendung von Zauberkräutern. In Schwaben errichtete man die Johannisfeuer auf Kreuzwegen. Man glaubte hier beim darüberspringen verborgene Schätze sehen zu können. Schwangere sollten Kreuzwege meiden. Eine schwere Geburt vermied man, indem man eine Frühgeburt dort begrub. Kindern hängte man Amulette mit Kreuzwegserde um oder ging mit ihnen zu Kreuzwegen, um Krankheiten und Unglück fern zu halten. Im Volksglauben wurden Krankheiten durch Dämonen und böse Geister verursacht. Auf Kreuzwegen konnte man die Krankheit wegwerfen. Sie wurde hier auch gerne begraben oder versteckt. Man sollte deshalb auf Kreuzwegen nichts anfassen oder aufheben. Fieberkranke sollten z.B. einige Kopfhaare und kreuzweise geschnittene Fußnägel in einer Eierschale auf einem Kreuzweg legen. Das Besprechen von Krankheiten wurde gerne auf diesen Wegen durchgeführt. Bei Gelbsucht sollte man einen Topf mit einem leckeren Essen und einem Löffel dort abstellen. Wer davon aß, bekam die Krankheit. Eiter von einem Geschwür strich man auf einen Kreuzweg, um geheilt zu werden. Sie konnte hier auf einen vorbeifliegenden Vogel übertragen werden. Auch verhextes Vieh konnte durch Kreuzwegszauber befreit werden. Dazu verbrannte man gestorbenes Vieh auf einem Kreuzweg und gab diese Asche dem noch gesunden Vieh zum Fressen. Ein krankes Pferd wurde wieder gesund, wenn es ohne zu reden über einen Kreuzweg geritten wurde. Auch Wetterzauber wurde auf solchen Wegen durchgeführt. Die Seelen von hingerichteten Verbrechern wurden anscheinend an bestimmte Kreuzwege gebannt, damit sie sich nicht rächen konnten.
Zauberei sollte im Glauben der Alten am besten unter freiem Himmel durchgeführt werden. Im Freien konnten die Geister besser beherrscht und gehandhabt werden.
Das "Draußensitzen unter dem Mantel" wurde meist auf Grabhügeln und Kreuzwegen durchgeführt. Der Draußensitzende durfte nicht durch Nennung seines Namens gestört werden. Im Althochdeutschen findet sich der Begriff "hleordasăza". Das meint das Sitzen auf einem Stierfell an einem Kreuzweg, um die Zukunft zu sehen.

Quelle: Jürgen Kraft
Foto: von mir
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