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Der Test selbst ist hochsensibel und in der Regel zuverlässig. | FönX

Der Test selbst ist hochsensibel und in der Regel zuverlässig. Doch er ist nur so gut wie das Ausgangsmaterial. Fehlerquellen können sich an vielen Stellen einschleichen. Größte Schwachstelle sind offenbar die Test-Materialien. Im Fall Heilbronn waren es wohl mit Fremd-DNA verunreinigte Wattestäbchen, die die Ermittler auf eine falsche Fährte schickten. Einheitliche Standards für die Hersteller gibt es nicht, die Qualität der Stäbchen ist sehr unterschiedlich. Bestenfalls sind sie steril. "Dann sind sie guter Standard", sagt Hohoff. Doch auch dann sind Fehler nicht ausgeschlossen. Denn steril heißt nur: frei von Mikroorganismen, aber nicht frei von DNA. Ein übliches Verfahren, um die Stäbchen steril zu bekommen, ist radioaktive Bestrahlung. Dabei sollen Mikroorganismen abgetötet werden, die die wertvollen DNA-Spuren zersetzen könnten. "Die Strahlung tötet aber eben nur Mikroorganismen ab", sagt Hohoff. "DNA wird dabei nicht zersetzt." Sprich: Ist einmal Fremd-DNA während des Produktionsprozesses an die Stäbchen gelangt, wird sie in der Regel nicht mehr beseitigt. Eine Kontamination mit Fremd-DNA kann dabei überall im Produktionsprozess stattfinden - theoretisch sogar schon beim Pflücken der Baumwolle. Hohoff sieht zwei Ansätze: "Die Firmen könnten die Produktionsbedingungen verbessern. Es hat sich gezeigt, dass eine Begasung der Wattestäbchen mit Ethylenoxid DNA-Spuren so deaktivieren kann, dass sie mit der Forensik nicht mehr nachweisbar sind." Manche Herstellerfirmen setzen diese Technik bereits ein, man könnte sie als verbindlichen Standard etablieren. https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/forensische-dna-analyse-schwachstelle-wattestaebchen-a-615625.html