2021-09-23 00:34:21
Ich hatte vor ner Weile mal eine neue Projektidee: Ein redlich recherchiertes Sachbuch über die Geschichte der politischen Gewalt.
Habe ich mittlerweile verworfen, weil ich was Besseres gefunden habe, was nichts mit diesem äußerst toxischen Politzirkus zu tun hat...ich kann auch nur den Rat weitergeben, sich von dieser Welt fernzuhalten, soweit wie möglich.
Aber weil ich ja ohnehin kein Eigenintresse mehr an der Idee habe, kann ich ja ruhig bisschen drüber palavern:
Also das grundlegende Konzept war eine Recherche, welche die vermeintliche Binsenweisheit "Gewalt führt zu nichts" einmal sachlich und historisch untersuchen sollte.
Auf der einen Seite gibt es ja zahlreiche, nicht zuletzt auch spirituelle bis hin zu religiösen Lehren, welche Gewalt per se ablehnen. Historisch ist auf dieser Seite des Argumentationsmusters oft auch Ghandi das Paradebeispiel und ohnehin klingt das alles irgendwie "lieber", sympathischer, weiser...
Dann gibt es eben auch praktische Fallbeispiele für die andere Seite. So wurde der Nationalsozialismus ja beispielsweise nicht mit zivilem Ungehorsam niedergerungen sondern mit roher, wohlorganisierter Gewalt.
Weitere historische Rebellionen, die es dann in der Recherche genauer zu untersuchen gelte, setzten ebenfalls auf Gewalt und waren teilweise erfolgreich.
Mein Buchprojekt - vielleicht realisiere ich es ja doch irgendwann einmal noch, ich denke aber nicht - sollte da mal ganz sachlich und unemotional die Frage behandeln, ob politische Gewalt ein dienbares Werkzeug sein kann.
Jetzt kam es vermeintlicherweise gerade zu einem Akt politischer Gewalt. Wenn die Geschichten so stimmen. Leidtragende sind ein 20-Jähriger aus Idar-Oberstein und dessen Angehörige.
Der Täter sagte laut der Meldungen, sein Ziel war es, ein "Zeichen zu setzen".
Das ist ihm, wie es scheint, gelungen.
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