2022-11-18 21:42:25
Bevor es Twitter gab, konnte schon jeder dank Wordpress und anderer Systeme einen eigenen Blog aufsetzen. Dort konnte man ausführliche Beiträge veröffentlichen und die Kommentar-Sektion erlaubte eine detaillierte Debatte.
Und natürlich ist dies auch weiterhin möglich. Twitter wie auch andere Social-Media-Netzwerke haben in diesem Zusammenhang eigentlich vor allem den Sinn, dass man diese Beiträge dann verbreiten kann. Genauso kann man es aber auch über Email-Verteiler und sonstige Wege machen.
Was eine absolute Unart ist, ist die Tatsache, dass nicht wenige Leute Twitter als Debatten-Medium uminterpretiert hatten, wozu es aber einfach nicht geeignet ist. Die Antworten erscheinen wild zusammengewürfelt, werden nach Prominenz des Absenders sortiert und teilweise ganz ausgeblendet. Da ist Facebook mit seiner baumartigen Kommentarfunktion noch geeigneter.
Was bei Twitter die letzten Jahre passiert ist, ist nichts anderes als die digitale - und davon ausgehend physische - Manifestation gesellschaftlichen Wahnsinns. Ein babylonisches Sprachgewirr, welches uns an den Rande des zivilisatorischen Untergangs gebracht hat.
Es ist bezeichnend, dass die ganzen "Aktivisten", Systemjournalisten und Bessermenschen jetzt rumweinen, weil Elon ihnen ihr Spielzeug kaputt macht. Denn statt tagein tagaus dem nächsten schnellen Bestätigungs-Kick hinterherzulaufen, müssen sie dann auch wieder in die Tiefe gehen und sich komplexen Debatten stellen. Das ist natürlich weit weniger berauschend, als tausende Herzchen zugeschmissen zu bekommen, aber wahrscheinlich eben gesellschaftlich sinnvoller.
Danke Elon, dass du das alte Twitter zerstört hast!
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