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Audiatur et altera pars: Man höre auch die andere Seite Die  | Daniel Gehrke ist immer noch ein Hurensohn

Audiatur et altera pars: Man höre auch die andere Seite

Die ANTIFA & Co. muss auch 2021 lernen, das Wort „Nazi“ richtig zu verwenden

„Haltet euer Maul Anti-Antifa Germany. Ihr seid Nazis!“ So oder so ähnlich redet man uns heute online an, meist in den Kommentarspalten auf Facebook oder auf Telegram. Man kennt uns nicht, weiß nichts über uns, liest nicht mal unsere HOMEPAGE - und behauptet trotzdem: Wir sind Nazis.

Ein solches Totschlagargument killt vielleicht die Diskussion - aber eben nicht das Problem.

Mit dem Ausschreiben von vier Buchstaben will man in uns also konkret Neo-Nazis - diesen Begriff kürzt das Wort "Nazi" in diesem Zusammenhang ja ab – enttarnt haben. Also nicht nur Menschen mit umgangssprachlich rechter Gesinnung, sondern welche, die das NS-Regime verherrlichen und dessen Wiederherstellung anstreben. In unserem Fall, weil wir die linksradikalen Neo-Faschisten der ANTIFA rechtsstaatlich bekämpfen.

Aber auch in anderen Fällen werden Menschen heute schnell als Nazi deklariert. Wenn sie klarmachen, dass sie Angst vor einem angeblich wachsenden Einfluss des Islams haben zum Beispiel. Wenn sie zugeben, die AfD gewählt zu haben oder Mitglied dieser Partei sind. Wenn sie sich stark gegen links aussprechen. Wenn sie heimatverliebt oder patriotisch sind.

All diese Punkte machen zwar wahrscheinlich, dass diese Menschen dem rechten politischen Spektrum angehören – zu Nazis macht sie das allerdings noch lange nicht. Denn selbst wer einige Einstellungen mit Nazis teilt, wie zum Beispiel Fremdenfeindlichkeit oder Homophobie, bewertet nicht unbedingt auch das NS-Regime und die Schrecken, für die es verantwortlich war, positiv.

Darunter findet man auch Erzkonservative, die Angst vor Fremdem und Veränderung haben. Aber auch Protestwähler, die oft nicht fremdenfeindlich sind, unterstützen inzwischen Parteien wie die AfD. Und am äußersten Rand dieser Gruppe gibt es dann eben auch die Rechtsextremen, die unsere demokratische Grundordnung am Liebsten abschaffen würden - und bereit sind, für dieses Ziel Gewalt anzuwenden. Wer zwischen diesen Leuten nicht unterscheiden will, gibt zu früh auf und bedient das gleiche Schubladendenken, das er bei der Gegenseite verteufelt.

Wer den Begriff Nazi als Beschimpfung verwendet, sollte sich zuvor also verschiedene Fragen stellen. Zum Beispiel: Kann ich die Anti-Antifa Germany wirklich mit Menschen gleichsetzen, die im zweiten Weltkrieg Anhänger Hitlers waren und sich mit Millionen von Morden einverstanden zeigten? Will ich eine politische Diskussion auf diese Weise beenden und damit den Diskurs unmöglich machen? Will ich dazu beitragen, dass der Begriff Nazi an Wirkung verliert?
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Non omnibus unum est quod placet: Es gibt nichts, was allen gefällt!
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