2022-07-13 21:16:57
Mobbing und Diffamierung
Wikipedia ist zum öffentlichen Konfliktfeld geworden, das räumen auch Befürworter ein. Die Betreiberin der weltweiten Online-Enyklopädie selbst, die Wikimedia Foundation, ermittelte im „Harassment Survey 2015“ in einer nicht repräsentativen Umfrage, dass 38 Prozent der Teilnehmer „Belästigungen“ erfahren haben.
Die Wikimedia Foundation verfügt über jährliche Spendeneinnahmen von rund 90 Millionen Dollar. Zu den größten Spendern zählen diverse US-Konzerne wie etwa Google sowie einflussreiche Stiftungen. 2017 gab die Stiftung bekannt: „Die Wikimedia Foundation erhält 500.000 Dollar von der Craig Newmark Foundation und dem Craigslist Charitable Fund, um eine gesunde und integrative Wikimedia-Gemeinschaft zu unterstützen (...). Der Zuschuss unterstützt die Entwicklung
fortschrittlicherer Tools für Freiwillige und Mitarbeiter, um belästigendes Verhalten auf Wikipedia zu reduzieren und Belästiger von der Seite fernzuhalten.“
Doch Verbesserungen sind seitdem nicht erkennbar, konstatiert Andreas Mäckler, Herausgeber des „Schwarzbuchs Wikipedia“. Viele öffentliche Personen, Publizisten und Forscher machen die Erfahrung, dass auf Wikipedia nicht ausgewogen über sie berichtet wird. Oft fühlen sie sich diffamiert. Das Problem: Aufgrund der hierarchischen Struktur und der Anonymität bei Wikipedia können von Diffamierung Betroffene im Allgemeinen weder darauf reagieren, noch deren Urheber belangen.
Auszug aus dem Artikel "Weltwissen unter Beschuss: Wikipedia im Visier von Vandalen, Unternehmen und Geheimdiensten", erschienen in der letzten Ausgabe der Zeitschrift "forum" (S. 104 bis 107). Hier das ganze Heft: https://www.forum-csr.net/downloads/FNW_2022_02_ln7u_lidF54z_DD.pdf
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