2021-04-19 22:12:36
Deutliche Untersterblichkeit im März – aber Regierung weiß von nichts
Kein Kommentar und keine Erklärung von Spahns Sprecher
Von Boris Reitschuster
Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes sind im März 2021 in Deutschland 81.359 Menschen gestorben.
Diese Zahl liegt elf Prozent oder 9.714 Fälle unter dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diesen Monat. In der 13. Kalenderwoche (vom 29. März bis 4. April) 2021 lagen die Sterbefallzahlen 6 Prozent oder 1.077 Fälle unter dem Vierjahresdurchschnitt für diese Woche.
Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen hervor. Diese Nachricht hat natürlich in einer „Pandemielage“, wenn der Bundestag kurz davorsteht, die weit reichenden Einschränkungen der Grundrechte seit Bestehen des Bundestags auf Bundesebene zu beschließen, eine ganz besondere Relevanz.
Deswegen habe ich heute auf der Bundespressekonferenz die Bundesregierung nach ihrer Wertung dieser Zahlen gefragt. Hier mein Wortwechsel mit dem Sprecher von Gesundheitsminister Jens Spahn, Hanno Kautz:
REITSCHUSTER: Herr Kautz, laut statistischem Bundesamt hatten wir im letzten Monat eine Untersterblichkeit. Im März starben 11 Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020. Wie erklären Sie sich das?
KAUTZ: Herr Reitschuster, ich kommentiere keine Zahlen, die ich vorher nicht gesehen habe.
Dass die Bundesregierung die sinkende Sterblichkeit nach eigenem Bekenntnis gar nicht kennt, ist erstaunlich und nicht gerade ein Kompetenz-Beweis. Dass sie sie auch nicht kommentiert, und die möglichen Widersprüche zu ihrer aktuellen Politik der Verschärfungen nicht einmal zu erklären versucht, ist in meinen Augen sehr vielsagend.
https://reitschuster.de/post/deutliche-untersterblichkeit-im-maerz-aber-regierung-weiss-von-nichts/
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