2021-12-02 07:26:04
Offener Brief an die Geschäftsleitung der Waschbär GmbH
Sehr geehrte Frau Hupfer,
Sehr geehrter Herr Wehrle
Am Samstag, den 27.11. zog durch die Innenstadt von Freiburg ein Aufzug. Thema dieser Demonstration war:
„Für Freiheit, Menschlichkeit und Vernunft.“ Gefordert wurde die Wiederherstellung aller Grundrecht und eine freie Impfentscheidung. Auf Plakaten war z.B. zu lesen:
„Keine Diskriminierung“ und auch
„Zusammenhalten statt spalten“.
Zwei Mitarbeiterinnen Ihrer Firma wagten es vor die Tür zu treten und Zustimmung zu bekunden. Damit erregten sie den Zorn von Sebastian Müller, einer zentralen Figur der linksradikalen Szene Freiburgs, einem notorischen Lügner und leidenschaftlichen Denunzianten, der einen Beschwerdebrief schrieb.
Ihre Antwort, die Sebastian Müller auch prompt auf Twitter veröffentlichte, war schäbig und offenbarte einen Mangel an Charakter und ein problematisches Verhältnis zur Demokratie.
Wegen dieser Antwort stelle ich Sie nun ebenfalls an den Pranger und bin mal gespannt, aus welcher Richtung mehr Spucke fliegt.
Vielleicht hat ja jemand die Zeit Ihnen die Bedeutung von Art. 5 GG zu erklären?
Email: info@waschbaer.de
Hier zunächst Ihr Schreiben:
„Hallo Sebastian.
Vielen Dank, dass Du Dich damit direkt an uns wendest. Wir bedauern, dass unsere Mitarbeiterinnen durch ihr Verhalten Waschbär in Zusammenhang mit dieser Thematik gebracht haben. Wir distanzieren uns klar vom Gedankengut der Querdenker, sowie von antisemitischen, rechtswidrigen und rassistischen Äußerungen.
Das Auftreten der Mitarbeiterinnen in diesem Video entspricht nicht unserer Unternehmenshaltung. Mit ihnen führen wir derzeit Gespräche um den Sachverhalt zu klären.“
Von welchem Gedankengut der Querdenker Sie sich da meinen distanzieren zu müssen, würde mich schon interessieren. Vermutlich sind Sie völlig falsch informiert. Ich selbst bekenne mich ausdrücklich zu dieser Bewegung für die Grundrechte und einen offenen Diskurs, stelle aber richtig, dass die Demonstration am Samstag keine Demonstration von Querdenken war.
Hier geht es aber vor allem um Ihren Umgang mit Ihren Mitarbeiterinnen:
Ein guter Unternehmer stellt sich bei Beschwerden zunächst schützend vor seine Mitarbeiter und knickt nicht bei jedem Hauch instinktiv ein. Dass es Ihnen an Rückgrat mangelt, ist Ihr eigenes Problem.
Dass Sie die Grundrechte Ihrer Mitarbeiter anscheinend nicht besonders achten, ist hingegen ein Skandal. Konkret geht es hier um das Recht eines jeden auf freie Meinungsäußerung (Art. 5 GG).
Auf dem Papier besteht dieses Recht weiterhin, aber in der Realität wird es zunehmend eingeengt von Menschen wie Ihnen. Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung lebt mit dem Gefühl seine Meinung nicht offen sagen zu können. So etwas ist eine Gefahr für die Demokratie und die Freiheit.
Wie weit sind wir schon gekommen, wenn die Menschen bereits klärende Gespräche mit ihren Arbeitgebern zu befürchten haben, weil sie einem anderen spontan Beifall gespendet haben?
Natürlich hat man im Dienst auch sein Unternehmen zu repräsentieren und hat man z.B. kein Recht darauf politische Werbung am Arbeitsplatz zu machen. Dieser Fall liegt jedoch am ganz anderen Ende der Skala und Ihre Haltung ist ein klarer Übergriff in die Privatsphäre Ihrer Mitarbeiterinnen.
Ich hoffe, dass Sie diese um Entschuldigung bitten werden.
Im übrigen lade ich Sie ein zu unserer Demonstration am Samstag zu kommen und sich ein eigenes Bild von den bunten und friedlichen 850 Teilnehmern zu machen, welche Sie in die Nähe von Rechtsextremismus und Antisemitismus gerückt haben. Am Rande werden Sie etwa 20-40 schwarz gekleidete und voll-vermummte junge Männer sehen, welche uns anschreien und beschimpfen. Dies ist die Gegendemonstration von Herrn Müller. Sie werden dann sehen in welcher Menge Sie sich wohler fühlen.
Wir sind wie immer zu offenen und respektvollen Gesprächen bereit. Wenn Sie wünschen überreiche ich Ihnen auch das Mikrophon. Sie können dann die 850 Teilnehmer, welche Sie beleidigt haben, um Entschuldigung bitten.
Mit freundlichen Grüßen
Malte Wendt
150 views04:26