2021-05-04 18:28:06
Wenn ihr Übergriffe von Rechtsextremen seht, könnt ihr den Betroffenen helfen hier findet ihr eine kleine Anleitung von Beltower News wie das geht!
1. Handeln Sie!
Am wichtigsten ist es, überhaupt zu handeln. Schreiten Sie ein. Stehen Sie dem Opfer oder den Opfern bei Seite. Reagieren Sie nach Möglichkeit immer und sofort. Warten Sie nicht, dass ein anderer hilft. Je länger Sie zögern, desto schwieriger wird es, überhaupt einzugreifen.
2. Halten Sie zum Opfer!
Bauen Sie Blickkontakt zur betroffenen Person auf. Das kann helfen, die Angst zu vermindern. Sprechen Sie die Person direkt an: „Ich helfe Ihnen“, „Was will der/die von Ihnen?“ „Wie geht es Ihnen?“ oder „Kann ich helfen?“. So vermitteln Sie dem Opfer, dass Sie an seiner Seite stehen.
Grundsätzlich ist es wichtiger dem Opfer beizustehen, als sich mit dem*r Täter*in auseinanderzusetzen.
3. Holen Sie Hilfe!
Wer Angst hat, selbst angegriffen zu werden, kann die Polizei rufen (110). Ereignet sich der Vorfall in einem öffentlichen Verkehrsmittel, kann auch das Ziehen der Notbremse eine Lösung sein. Hier können Sie auch den oder die Fahrer*in alarmieren und um Hilfe bitten.
4. Verunsichern Sie den*die Täter*in!
Machen sie Umstehende auf die Situation aufmerksam. Schreien Sie zum Beispiel laut „Stop“, „Aufhören“ oder „Feuer“, darauf dürfte wohl jede* reagieren. Oder schreien Sie einfach laut und schrill. Das geht auch, wenn Sie gerade nicht wissen, was Sie sagen sollen. So können Sie den/die Angreifer*innen irritieren, die dann gegebenenfalls vom Opfer ablassen.
5. Erzeugen Sie Aufmerksamkeit!
Sprechen Sie andere Zuschauer*innen persönlich an. Ziehen Sie die Umstehenden in die Verantwortung: „Sie in der gelben Jacke, können Sie bitte den*die Busfahrer*in rufen“ oder „Können Sie uns bitte helfen, diese Person ist gerade übelst rassistisch“. Sprechen Sie laut. Die Stimme gibt Selbstvertrauen und ermutigt andere zum Einschreiten.
6. Auf der verbalen Ebene bleiben!
Begeben Sie sich nicht unnötig in Gefahr. Berühren Sie den*die Täter*in nicht, es könnte sonst schnell als Provokation gewertet werden. Und lassen auch Sie sich nicht vom Täter oder von den Täter*innen provozieren. Bleiben Sie immer nur auf der verbalen Ebene.
7. Provozieren Sie den Täter nicht!
Damit die Situation nicht weiter eskaliere, sollten Sie ruhig und bestimmt auftreten und auf keinen Fall aggressiv reagieren. Duzen Sie den*die Täter*in nicht, damit andere nicht denken, dass Sie einander kennen. Kritisieren Sie das Verhalten der Angreifer*innen, aber nicht ihre Person.
8. Beobachten Sie genau!
Beobachten Sie die Situation genau und merken Sie sich Gesichter, Kleidung und Fluchtwege der Täter*innen. Gegebenenfalls können sie den Vorfall auch mit einer Handykamera filmen. All diese Hinweise können der Polizei helfen den oder die Täter zu schnappen und dient der Justiz bei einer Verurteilung der Angreifer*innen. Das kann für eine spätere Anzeige und ein Verfahren gegen den/die Täter*innen relevant sein.
9. Als Zeug*in anbieten!
Erstatten Sie nach Absprache mit dem/den Opfern Anzeige. Sie können der angegriffenen Person anbieten, als Augenzeug*in aufzutreten. Geben Sie dem/den Opfern ihre Kontaktdaten. Es kann helfen kurz nach der Tat ein Gedächtnisprotokoll anzufertigen, das den Ablauf und die Umstände des Angriffs mit allen Details enthält. Notieren Sie möglichst zeitnah das Tatgeschehen aus Ihrem persönlichen Erleben. Das Gedächtnisprotokoll dient als Erinnerungsstütze bei späteren Vernehmungen oder als Vorbereitung für die oft viele Monate bis Jahre später stattfindende Gerichtsverhandlung. Viele potenzielle Zeug*innen glauben zunächst, dass sie bestimmte Augenblicke nie vergessen werden. Erfahrungsgemäß werden jedoch häufig eigene Erinnerungen mit eigenen Schlussfolgerungen oder mit den Erzählungen Anderer vermischt.
10. Betroffene nach dem Angriff nicht alleine lassen!
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