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'Missbrauch im Erzbistum Freiburg: Mehr als 250 Priester könnt | Rainer Taufertshöfer (öffentlich)

"Missbrauch im Erzbistum Freiburg: Mehr als 250 Priester könnten Täter sein"

Die erschütternden Enthüllungen über den sexuellen Missbrauch im Erzbistum Freiburg werfen zahlreiche Fragen auf, von denen die drängendste ist: Warum wurden bislang keine angemessenen staatlichen Maßnahmen ergriffen, um diese Kirche zu schließen oder zumindest konsequent zu kontrollieren? Der jüngst veröffentlichte Bericht enthüllt, dass mehr als 250 Priester als mögliche Täter in Betracht kommen und über 540 Menschen von sexualisierter Gewalt durch Geistliche betroffen sein könnten. Die tatsächlichen Zahlen sind vermutlich noch weitaus höher, da das Dunkelfeld erheblich größer sein dürfte.

Es ist untragbar, dass in einer Einrichtung, die für moralische Führung und geistliche Orientierung stehen sollte, solch abscheuliche Verbrechen begangen werden. Die Tatsache, dass die Aufarbeitungskommission mehr als 400 Befragungen durchführen und etwa 1000 Protokolle der diözesanen Leitungsrunde auswerten musste, zeigt die Komplexität und das Ausmaß der Vertuschungen innerhalb der Kirchenstrukturen. Diese systematischen Mängel haben es den Tätern ermöglicht, jahrzehntelang unbehelligt zu agieren und unzählige Opfer zu hinterlassen.

Die Rolle des früheren Erzbischofs Zollitsch und anderer hochrangiger Kirchenvertreter muss dringend geklärt werden. Es ist zwingend erforderlich, dass die staatlichen Behörden und die Justiz unabhängige und umfassende Untersuchungen durchführen, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und die betroffenen Opfer zu unterstützen.

Angesichts dieser Umstände stellt sich die Frage, ob die Kirche ihrer Verantwortung als moralische Instanz gerecht werden kann und ob es nicht an der Zeit ist, staatliche Maßnahmen zu ergreifen, um solche Verbrechen zukünftig zu verhindern. Die Sicherheit und das Wohlergehen der Betroffenen müssen höchste Priorität haben. Es ist höchste Zeit, dass wirksame und nachhaltige Veränderungen herbeigeführt werden, um diese systematischen Missstände in der Kirche zu beenden.