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Ohne Kommentar: | Catherines Blick

Ohne Kommentar: Bei https://de.wikipedia.org/wiki/Holocaust sind unter dem Abschnitt "Täter" u.a. folgende Hintergründe aufgeführt:
Der Holocaust war kein Projekt einer Einzelbehörde und wurde nicht nur von bestimmten dazu beauftragten Tätern durchgeführt, sondern von vielen Institutionen aller deutschen Gesellschaftsbereiche ermöglicht, mitgetragen, geplant, organisiert und vollzogen. Seit den Forschungen Raul Hilbergs werden dabei bürokratische Entscheidungsabläufe, Arbeitsteilung, Zuständigkeiten und ihr Zusammenwirken untersucht, aber auch gemeinsame Interessen, ideologischer Konsens und praktische Bündnisse zwischen alten und neuen Eliten, Führung und Bevölkerungen.

Historiker gehen heute von bis zu 500.000 „an den Schreibtischen wie auf den Schauplätzen“ an den Judenmorden beteiligten, meist männlichen, Deutschen und Österreichern sowie nochmals einigen Hunderttausend Kollaborateuren aus den von Deutschland besetzten oder mit ihm verbündeten Staaten aus. Haupttäter waren Mitglieder aller Machtsäulen des NS-Staates:
- viele Wirtschafts- und Industrieverbände und Unternehmen, die von der Arisierung, Zwangsarbeit und vom Aufbau der Vernichtungsindustrie in den Lagern profitierten und daran mitwirkten
- die zivilen und militärischen Besatzungsverwaltungen, besonders in Osteuropa, die die wirtschaftliche Ausbeutung und rassistische Bevölkerungspolitik in ihren Gebieten organisierten, durchführten, zum Teil in einen Wettlauf bei deren „Entjudung“ eintraten und dazu Druck auf die Berliner Zentralbehörden ausübten. Zuständig war das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete unter Alfred Rosenberg in Berlin, dem sog. Ostministerium, dem zum Beispiel auch das Reichskommissariat Ostland unterstand.
- das Personal vieler Staats- und Verwaltungsbehörden, die mit Gesetzen, Verordnungen, Verwaltungsakten und konkreten Maßnahmen an der Judenverfolgung, -ausgrenzung, -deportation und -vernichtung mitwirkten: „Es gab kaum eine Behörde, […], die nicht ‚von Amts wegen‘ für die ‚Lösung‘ einer ‚Judenangelegenheit‘ zuständig war.“

Als indirekte, aber deswegen nicht weniger verantwortliche Tätergruppen werden erachtet:

- Wissenschaftsinstitute, Universitäten und Fakultäten, die – z. B. in der Medizin, Völkerkunde und Raumplanung – mit interessegeleiteter Forschung ideologische Gründe lieferten, Pläne erstellten, Aufträge vergaben und sich – etwa durch die Abnahme von Leichen für „anatomische Rassestudien“ oder von lebenden Häftlingen für Menschenversuche – an Mordaktionen beteiligten.
- die Kirchen, die ihre Tauf- und Eheregister zur Erfassung der „Nichtarier“ zur Verfügung stellten, selbst „Ariernachweise“ erstellten und die ausführenden Täter überwiegend moralisch entlasteten.
- Bevölkerungsteile im Deutschen Reich und in den besetzten Gebieten, die die Judenverfolgung unterstützten.