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Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Bö | Lothar Mack – Stimme & Wort

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
Römer 12,21


Es ist ein bekanntes Sprichwort: «Die Revolution frisst ihre Kinder». Die Jakobiner, die sich in der Französischen Revolution für die Abschaffung der Monarchie einsetzten, wurden selber totalitär. Auch die 68er Bewegung, die sich gegen das autoritäre Establishment richtete, zeigt nach ihrem Gang durch die Institutionen selber autoritäre Züge. Die Mächtigen zu bekämpfen ist das Eine. Selber an die Macht zu kommen, etwas ganz Anderes.

Hat es in der Schweiz überhaupt schon einmal eine Zeit gegeben mit so vielen und so regelmässigen Demonstrationen? Ein wachsender Teil der Bevölkerung wendet sich lautstark gegen eine Regierung, die mit autoritären Mitteln eine Krisenbewältigung versucht, sich dabei aber in immer mehr Widersprüche verstrickt, intransparent agiert und kommuniziert und sich zunehmend weniger verpflichtet fühlt, ihre Verordnungen auf einer gesetzlichen Grundlage zu erlassen.

Das Paulus-Wort, das über dem heutigen Sonntag steht, mahnt davor, das Böse mit Bösem überwinden zu wollen. Wenn man mit den gleichen Mitteln zurückschlägt (z.B. Diffamierungen, unsachliche Polemik und Hetze, und – wenn man die Macht dazu hat – auch autoritäre Mittel), dann wird man das Böse nicht überwinden, sondern man wird vom Bösen überwunden.

Nur mit Gutem kann man das Böse überwinden. Dazu gehören unter anderem: Sachlichkeit, bei der Wahrheit bleiben (weder die Dinge zu den eigenen Gunsten verdrehen, noch die Dinge selektiv darstellen, sowie zu Unwissenheit stehen), Menschen, die es anders sehen, respektieren und weder mit Spott noch mit herablassenden Adjektiven versehen, etc.

Es lohnt sich, Römer 12,21 im Zusammenhang zu lesen (ab V.14):

Segnet, die euch verfolgen; segnet und flucht nicht. Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden. Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den geringen. Haltet euch nicht selbst für klug. Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: «Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr» (5. Mose 32,35). Vielmehr, «wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln» (Sprüche 25,21-22). Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.