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Heute, 18 Uhr, erste Mai Kundgebung am Bahnhof: 1. Mai – Gege | Solidarität in Halle

Heute, 18 Uhr, erste Mai Kundgebung am Bahnhof:

1. Mai – Gegen die Arbeit! Für eine vernünftige Einrichtung der Gesellschaft!

Der materielle Wohlstand auf der Welt wird immer größer. Durch technologischen Fortschritt und Steigerung der Produktivität benötigt es immer weniger Aufwand, Dinge zu produzieren, die wir für unser alltägliches Leben benötigen. Von diesen Errungenschaften profitieren allerdings immer weniger Menschen. Nicht einmal die (Arbeits-)Zeit, die wir verausgaben müssen, wird reduziert. Stattdessen gibt es Krieg, Umweltzerstörung und eine nicht enden wollende Pandemie obendrauf.

Die meisten Menschen wissen, dass so einiges gehörig schief läuft. Doch anstatt diesen Missständen auf den Grund zu gehen und sie in Kritik an den bestehenden Verhältnissen umzuwandeln, ergeben sie sich entweder einer Ohnmacht diesen gegenüber. Oder sie verfallen dem antisemitischen Ressentiment gegen die angeblich schuldigen „Banker“ und „Spekulanten“ und idealisieren im Gegensatz eine vermeintlich „wahre, schaffende Arbeit“, wie es schon die Nazis taten. 1

Seit Jahren steigen Miet-, Lebensmittel- und Kraftstoffpreise und sogar der durchschnittliche Monatslohn 2 eines „Vollbeschäftigten“ reicht spätestens seit den Verteuerungen in Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine vorn und hinten nicht mehr. Der versprochene Mindestlohn von 12 €/h (Brutto) ab Oktober 2022 3 kann deshalb nur als Witz bezeichnet werden.
Zusätzlich hat die Transformation des Arbeitsmarktes seit der anhaltenden Coronakrise von 2019 durch Homeoffice und Co. rasant an Fahrt aufgenommen. Kennzeichnend sind die Auflösung zwischen Frei- und Arbeitszeit, die Aufhebung erkämpfter Rechte von Arbeitnehmer:innen und das feste Etablieren einer „gig economy“. 4

Dagegen gilt es sich zu wehren und jede einzelne dieser Schweinereien als solche zu benennen. Jeder Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und ein sicheres Einkommen ist zu unterstützen und zu begrüßen.
Auch wenn sie das Leben im Hier und Jetzt stückweise verbessern, müssen wir uns jedoch bewusst machen, dass diese Reformen immer nur zu neuen Verschlimmbesserungen innerhalb des Bestehenden führen werden. Anschaulich wird diese Problematik anhand von "woker", "grüner" und/oder "feministischer" (Firmen-)Politik – der Stellenwert der Arbeit und die kapitalistische Konkurrenzgesellschaft bleiben unangetastet und kommen nun mal nicht ohne Verlierer:innen aus.

Gegenstand unserer Kritik soll nicht sein, dass Menschen im allgemeinen tätig sind und z.B. Häuser bauen, Musik machen, Kinder erziehen usw. - sondern zentral soll die momentane warenförmige Gestalt in der dies geschieht sein. Denn diese Tätigkeiten haben rein gar nichts miteinander gemein, außer, dass sie "Arbeit" sind.

Mit unterschiedlichen (Rede-)Beiträgen wollen wir versuchen, mögliche Perspektiven auf etwas Besseres als das Bestehende zu eröffnen!

Wir rufen euch auf an unserer Kundgebung unter dem Motto "Gegen die Arbeit" am 1. Mai am Haupteingang des Hauptbahnhofs Halle/Saale (Bahnhofsplatz) um 18 Uhr teilzunehmen, denn:

"So naiv es heute auch erscheint, von Revolution zu sprechen, so viel dümmer ist es doch, seine ganzen Fähigkeiten darauf zu verschwenden, sich mit dem schlechten Bestehenden zu arrangieren, wo doch die globale Entwicklung des Kapitalismus jeder Bestimmung vernünftiger Zwecke spottet." 5

1) antisemitische Ausfälle dieser Art finden sich zu Genüge auch bei Linken z.B. im aktuellen Aufruf zum „revolutionären 1. Mai“ in Frankfurt a. M. https://erstermaifrankfurt.noblogs.org/; schon im 19./20. Jh. sang die Arbeiterklasse in der Internationalen: „Die Müßiggänger schiebt beiseite!“
2) im Jahr 2021 durchschnittlich 4 100 Euro brutto https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Verdienste-Verdienstunterschiede/verdienste-branchen.html
3) https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/zwoelf-euro-mindestlohn-2006858