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Das Versagen der Kirche #HannsMartinHager Zur Coronazeit best | Rubikon

Das Versagen der Kirche
#HannsMartinHager

Zur Coronazeit bestand eine besonders unselige Verbindung zwischen Staat und Kirche․
Seit Jahrhunderten besteht im christlich geprägten Europa eine untrennbare Verbindung zwischen weltlicher und geistlicher Obrigkeit․ Beide Institutionen haben vor etwa 1․600 Jahren eine Art Ehe geschlossen — zum wechselseitigen Nutzen․ Die weltlichen Machthaber statteten die Kirchenfürsten mit entsprechenden finanziellen Mitteln und Privilegien aus, und die kirchlichen Machthaber segneten quasi als Gegenleistung die staatlich verfügten, nicht selten heiklen, ja umstrittenen politischen Entscheidungen mit frommer Geste ab․ Was im Namen Gottes gebilligt wurde, besaß eine Legitimität höherer Ordnung․ Staat und Kirche stärkten so gegenseitig ihre Autorität․ Banaler ausgedrückt: Eine Hand wäscht die andere․ Geschlossen wurde diese religionspolitische Zweckehe zwischen Thron und Altar infolge der Konstantinischen Wende․ Nach Jahrhunderten der Verfolgung war das Christentum zur Staatsreligion geworden․ Von nun an teilte man sich in den weltlichen Herrscherhäusern die Macht mit der Kirche․ Das Volk war zum einen tiefgläubig, aber eben auch nicht selten skeptisch gegenüber den politischen Zielen der Monarchen․ Der kirchliche Segen über allen wichtigen säkularen Entscheidungen ebnete die Bahn für jedes staatliche Vorhaben und sicherte die Gefolgschaft des Volkes․ So konnte man die Untertanen willig überall hinführen, besonders in die opferreichste politische Situation — in den Krieg․ Und so läuft es noch heute․