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Das akademische Übergewicht #ThomasEblen Ein zu hoher Akademi | Rubikon

Das akademische Übergewicht
#ThomasEblen

Ein zu hoher Akademikeranteil in der Bevölkerung lässt eine Gesellschaft in eine destruktive Eigendynamik abgleiten․
In den letzten Jahrzehnten hat sich der Anteil akademisch ausgebildeter Menschen in der Gesellschaft drastisch erhöht․ Man kann es an der deutlich gestiegenen Anzahl Studierender sehen, die sich in Universitäten und Fachhochschulen um einen Abschluss bemühen, um für die höhere Laufbahn in Institutionen und Ministerien oder der Wirtschaft und den Medien bereit zu sein․ Manche bleiben auf der Universität, um zu lehren oder Wissenschaft zu treiben; andere gehen in Unternehmen oder in staatliche Institutionen, um dort Karriere zu machen․ Durch das hohe Angebot und die relativ geringe Nachfrage entsteht einerseits ein hoher Leistungsdruck, aber ebenso ein starker Anpassungswille․ Hinzu kommt noch die mediale Ehrgeizpropaganda, nach der jeder seines Glückes Schmied sein soll․ Man fragt sich: Wozu werden so viele Akademiker gebraucht? Der Vorteil dieser Menschen ist — neben ihrer Intelligenz —, dass sie sich eloquent ausdrücken können und immer Argumente dafür finden, gebraucht zu werden․ Das kann dazu führen, dass eine Eigendynamik entsteht, in der sie sich in irrationalen und destruktiven Verhältnissen verlaufen und wiederfinden, die sie selbst geschaffen haben․ Wenn ihnen dann der Spiegel vorgehalten wird, werden sie sich entweder wortreich verteidigen oder ebenso wortreich leugnen, um für nichts verantwortlich sein zu müssen — gerade weil ihnen so viel einfällt, wie es Hannah Arendt im Gespräch mit Günter Gaus einmal treffend festgestellt hat․ Zu diesem Thema gibt es ein interessantes Video von dctb․tv, in dem Alexander Kluge mit Götz Aly über sein Buch „Vordenker der Vernichtung“ spricht․ Darin beschreibt er eindrücklich das Wirken der akademischen Klasse․