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16. Dezember 1740 in Schlesien Heute vor 281 Jahren „Die Genu | Preußen heute

16. Dezember 1740 in Schlesien
Heute vor 281 Jahren

„Die Genugtuung, meinen Namen in den Zeitungen und später in der Geschichte zu wissen, hat mich verführt“ schreibt Friedrich II. von Preußen in einem Brief von 1740. Im Sommer hatte er den Thron Preußens bestiegen, im Winter führt er den ersten Krieg, wenn man die beinahe ohne Gegenwehr erfolgte Einnahme Schlesiens, die am heutigen Tag beginnt, so nennen kann. Friedrich eilt mit schlagkräftiger Armee und gefüllter Staatskasse zum „Rendez-vous mit dem Ruhm“. Andere sprechen eher von einem „Gewaltakt“, „sensationellen Verbrechen“, einer „krasse Herausforderung“ Österreichs, einem kaltblütigen und rücksichtslosen Schachzug. Es ist aber vor allem eines – das Ergreifen einer günstigen Gelegenheit. „Moralisch ist das nicht, und politisch weitsichtig kann man es auch nicht nennen. Aber so wurde im 18. Jahrhundert Politik gemacht, nicht nur von Preußen“ (Sebastian Haffner). Kriege werden in diesem Zeitalter ständig geführt, häufig nur zwischen Armeen, ohne großen Einbezug der Bürger.
Machtkalkül ist häufig die oberste Leitlinie und in diesem Fall war durch den Tod des regierenden Habsburgers und die anfechtbare Thronfolge Maria Theresias sowie einer schwierigen militärischen Situation für Österreich nach dem Türkenkrieg eine wirkungsvolle Verteidigung Schlesiens nicht möglich. Zunächst. Friedrich will Schlesien als Preis für die Anerkennung der Regentschaft Maria Theresias aufrufen und dachte, es wäre günstiger, zu verhandeln, wenn man den Preis bereits besitzt. Auch andere Staaten wie Frankreich, Bayern und Sachsen wollen die Schwäche Österreichs nutzen, verbünden sich in den kommenden Jahren mit Preußen. Für Österreich formuliert Staatsminister Graf Kaunitz die Bedeutung der bevölkerungsreichen und 35 000 Quadratkilometer großen Provinz: Mit Schlesien ist „nicht etwa ein auswärtiges Glied, sondern ein haupt-Theil des Körpers abgerißen“. Und so wird Österreich Preußen an den Rand seines Untergangs bringen und bis zum Ende des Jahrhunderts den Raub nicht verzeihen, Preußen zum Einbringen aller Kräfte und Ressourcen zwingen. Dies sieht auch Friedrich der Große voraus, wenn er in seinem Politischen Testament von 1752 bereits etwas abgewogener schreibt: „Von allen europäischen Mächten haben wir Österreich am tiefsten gekränkt. Nie wird es den Verlust von Schlesien verschmerzen (…).“ Er soll Recht behalten!

Quelle: https://www.preussen.de