2024-04-15 16:11:01
Ende einer LiebeSeltsame Zufälle hatten wir durchgemacht zusammen. Zweimal hat es mir dabei das Leben gerettet. Nicht einmal hat es mich hängen lassen in unseren fünf Jahren. Heute nun war ich gezwungen, es zu verlassen. Das macht mich traurig.
Lacht mich halt aus, dass ich Gefühle für einen Gegenstand entwickelt habe. Aber dieses Auto werde ich mein Lebtag nicht vergessen. Angebohrte Reifen haben ihm nichts anhaben können. Ein Kleinlaster rammte es bei 250 und zerstörte ihm die halbe Seite. Es schmiss ihn mit mir aus der Spur und fast in den sicheren Tod. Wenn da nicht diese Ingenieurskunst gewesen wäre. Immer wieder hat es meinetwegen Vandalismus ertragen.
Lacht halt! Und ja: schimpft auf seine Marke
Audi, sie hat es ganz gewiss verdient. All der Opportunismus und die Gier, für die sie steht, man kann sie nur verachten. Vor den Ingenieuren aber, vor den Designern und vor allen auch denen, die
dieses Auto mit ihren Händen und mit Maschinen bauten, verbeuge ich mich und bleibe ewig dankbar. Ein schöneres, ein besseres, das kann es niemals geben; und auch nur wenig schnellere.
Ich musste es verlassen. Weil ich mir in Deutschland vor allen Dingen keine Amtsverpflichtungen mehr leisten kann, und weil für derartigen Luxus nach dem Auswandern kein Geld mehr bleibt. Nein, gewiss sollt ihr jetzt nicht um verlorene Bequemlichkeit für mich weinen. Vielleicht aber gibt es ja den ein oder anderen Mann -oder sehr coole Frau- die vergleichbare Liebe zu einem Auto kennt und mit mir fühlen mag. Alle anderen mögen Ihre Häme und ihren Spott über mich ergießen. Ich nehm sie ewiger Liebe hin
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