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3.3 China und Afrika: Eine Kooperation auf Augenhöhe? Die Roll | Nachrichten von Gestern und Heute

3.3 China und Afrika: Eine Kooperation auf Augenhöhe?
Die Rolle Chinas in Afrika ist umstritten und von vielen Vorurteilen geprägt. China wird als neokoloniale Macht beschrieben, die nicht besser sei als Europa. Bezeichnungen wie „Chinafrika“, die in der selben Tradition wie „Françafrique" zu stehen scheinen, legen diese Interpretation nahe. Das Center for Global Development CGD stellte 2018 fest, dass gegen China routinemäßig Vorwürfe erhoben würden, es würde Schuldenfallen gegen arme Staaten auslegen. Das CGD stellt aber fest, dass diese Vorwürfe schwach seien und auch laut einer Initiative der John Hopkins Universität trägt China nicht in bedeutendem Maß zur Schuldenkrise in Afrika bei. Es gibt daher starke Stimmen, die von einer Win-Win-Situation ausgehen. Angesichts dessen, dass afrikanische Länder jährlich 41 Milliarden Dollar an ausländische Konzerne und Staaten verlieren (1), wäre das eine Neuheit.
China hat seit seiner wirtschaftlichen Öffnung in den 1980ern seine wirtschaftlichen Beziehungen zu afrikanischen Ländern ausgebaut. Sowohl China, als auch die ostafrikanischen Staaten erlebten in den 2000ern ein beträchtliches wirtschaftliches Wachstum: Erst 1999 übertraf das chinesische pro Kopf BIP das pro Kopf BIP Pakistans, im Jahr 2007 überholte es Indonesien. Auch 2019 lag das pro Kopf BIP Chinas noch auf der weltweiten Rangliste auf Platz 69, unterhalb des weltweiten Durchschnittes. Trotz des unterdurchschnittlichen Wohlstandes gelang es China in dieser Zeit, seine Armutszahlen enorm zu verringern: Seit 1978 sind in China laut Weltbank mehr als 800 Millionen Menschen der Armut entkommen. Das gelang teilweise durch die massive Umverteilungskampagnen des Staatskommunismus, aber auch durch die marktwirtschaftliche Öffnung. Auf diese Weise ist China auch für 70% des globalen Aufstiegs aus der absoluten Armut verantwortlich, wobei diese Zahlen an niedrigeren Maßstäben zustande kommen, als in anderen sogenannten Schwellenländern. Da sich China auch heute noch als Entwicklungsland inszeniert, das diesen großen Erfolg erreichen konnte, sympathisieren die ostafrikanischen Staaten zunehmend mit China. Denn sie sehen sich mit ähnlichen Herausforderungen wie China vor 50 Jahren konfrontiert (2).
China ist inzwischen der größte Handelspartner der afrikanischen Staaten, wobei der gesammelte „westliche“ weiterhin am größten bleibt (4). Die Zahl der abgeschlossenen Verträge wuchs von zwei 2005 auf 48 2015. Seitdem nahmen sie weiter zu. Von diesen Verträgen investierte China vor allem ins Transportwesen und in Energie – Bereiche, die dringend ausgebaut werden müssen. 50% der Infrastrukturverträge in Afrika werden durch chinesische Unternehmen geschlossen. Entscheidend: Von den Verträgen betrifft die Mehrheit keine Export-orientierte Infrastruktur, sondern fördert zwischenstaatlichen Handel innerhalb Afrikas (12). Insgesamt investierte China von 2005 bis 2018 299 Milliarden Dollar in afrikanische Projekte. Laut einer McKinsey-Studie von 2017 sind über 10.000 chinesische Firmen in Afrika aktiv, von denen 90% nicht-staatlich und 74% optimistisch (12). Dass die chinesischen Firmen mehrheitlich privat sind, so die Studie weiter, lasse darauf schließen, dass sich ihr Interesse am Profit orientiere, der wiederum auf den Freimärkten zu finden sei. China tritt demnach häufig nicht als intervenierender Staat auf, was man aufgrund unserer Vorstellung der kommunistischen Staatskontrolle denken könnte.