2022-07-06 13:09:06
Habt ihr eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, wie absurd es ist?
Wir leben in einer Zeit, in der es uns einfacher erscheint, kleine Menschen zu Problemkindern zu erklären, sie als krank zu bezeichnen und sie mit Diagnosen zu kategorisieren, weil sie ums Biegen und Brechen nicht (mehr) ins System passen (wollen) und als zu erkennen, wie veraltet und starr dieses seit Jahrhunderten bestehende Erziehungs- und "Bildungs"system eigentlich ist.
Wir nennen den vermittelten Einheitsbrei Bildung, bezeichnen Individualität als falsch, negieren jeglichen Bildungsweg, der vom Üblichen abweicht und verurteilen Menschen, die sich selbst treu bleiben wollen.
Absurd. Verrückt. Krank. Eigentlich.
Doch anstatt uns endlich einmal Gedanken darüber zu machen.
Statt uns endlich aufzuraffen um Strukturen aufzubrechen und zu verändern, verharren wir lieber in der Vergangenheit und erklären die Zukunft (welche ja eigentlich von diesen jungen Menschen symbolisiert wird) als krank und falsch.
Statt endlich einmal zu erkennen, dass wir bei uns selbst beginnen müssen, dass wir den Mut und das Vertrauen haben müssen, unsere Kinder zu begleiten und mit ihnen zu gehen, statt uns fortwährend gegen sie zu stellen und sie durch zahlreiche Behandlungen passend zu machen, beschwichtigen wir uns lieber selbst und meinen "dass man da halt nichts machen kann".
Statt die Chance zu sehen, die hier mit diesen wundervollen, so individuellen und großartigen jungen Menschen auf uns wartet - die Chance ganz neue Erfahrungen zu sammeln, Blickwinkel und Sichtweisen zu verändern und uns selbst wieder zu finden, versuchen wir ständig und beständig sie passend zu machen um einem System zu huldigen, dass nicht mehr zeitgemäß ist und in dem wir uns vielleicht selbst - in unserer eigenen Kindheit - schon nicht wohl gefühlt haben ...
Was uns in ganz vielen Bereichen scheinbar unendlich leicht fällt (man beachte nur wie schnelllebig Technik heute ist und wie oft Menschen ihr Handy, den Computer und all die anderen Geräte wechseln um zeitgemäß zu sein) fällt uns in der Begleitung von Kindern scheinbar unendlich schwer ...
Nicht zuletzt, weil es wahrscheinlich bedeuten würde, dass wir uns selbst und unsere eigene Geschichte einmal näher unter die Lupe nehmen müssten ...
Kein leichter weg ... zugegeben.
Doch wenn kleine Menschen nicht ins System passen, dann sind es nicht die kleinen Menschen, die "krank" und "falsch" oder gar ein "Problem" sind, sondern dann ist die Zeit (über)reif, das System zu verändern und zu erkennen, dass es kein Gegen braucht, sondern ein FÜR.
Wenn wir alles, was nicht in den Durchschnitt passt als abnormal ansehen und all das nur, weil wir Angst davor haben uns und das System in dem wir leben weiter zu entwickeln, dann gefährden wir im Grunde unsere Zukunft und nehmen unseren Kindern ihr SEIN.
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898 viewsMelanie, 10:09