2022-05-21 13:05:03
"Wir brauchen eine feministische und antikapitalistische Perspektive, eine viel stärkere Gewerkschaftsarbeit, die sich auch noch mal deutlich von diesen kleinen Veränderungen abhebt, die sagt: wir verändern wirklich was," fordert Nora vom antikapitalistischen Block auf der DGB-Demo.
Zur Demo des Deutschen Gewerkschaftsbundes fanden sich am 1. Mai 2022 5000-6000 Menschen zusammen. Die Forderungen richteten sich gegen die unfaire Verteilung und Entlohnung von Arbeit, aber auch gegen die unzureichende Berücksichtigung aktueller und anhaltender Krisen in der Gewerkschaftsarbeit. Über 2 Jahre Pandemie, der sich zuspitzende Mietenwahnsinn und eine Inflation von 7% würden in den Tarifverhandlungen der Sozial- und Erziehungsberufe nicht ausreichend berücksichtigt, hält Nora vom Antikapitalistischen Block fest. Die Verteilung der Arbeit beruht, wie das Feministische Streikkollektiv aufzeigt, auf einem patriarchalen System, das noch dazu Waffen über Bildung und Versorgung stelle: „Es ist ein System, das lieber 100 Milliarden Euro in die Bundeswehr steckt als den Notstand in unserem Sozial- und Bildungssystem zu beheben. So kann es nicht weitergehen!“. Für Kristin vom Feministischen Streikkollektiv sind solidarische Kritik der Gewerkschaften, sowie die Repolitisierung des Streiks die Mittel des politischen Kampfes, der heute zu führen ist.
Ab 18 Uhr haben wir die Demonstration des Bündnis Revolutionärer Erster Mai Frankfurt begleitet, an der ebenfalls tausende Menschen teilnahmen. Sprecher Miran Müller verurteilt die ausgeübte Polizeigewalt am 1. Mai des letzten Jahres, bei der schwere Verletzungen seitens der Demonstrationsteilnehmer*innen in Kauf genommen wurden. Man scheue den Konflikt mit der Polizei nicht, aber man suche ihn auch nicht. Wichtig sei die Vermittlung von Inhalten. Dazu gehört die Benennung des Kapitalismus als Treibstoff für die Corona-Pandemie, imperialistische Kriege wie den Ukraine-Krieg und die Inflation. Als Mittel dagegen nennt er die Organisation von unten durch soziale Kämpfe, Bildungsangebote und Gespräche.
Es sprechen:
* Nora (Antikapitalistischer Block)
* Kristin (Feministisches Streikkollektiv) - https://fstreikfrankfurt.noblogs.org/
* Miran Müller (Bündnis Revolutionärer Erster Mai Frankfurt) - https://erstermaifrankfurt.noblogs.org/
Presseschau:
* Frankfurter Rundschau: 1. Mai-Demo in Frankfurt: 6000 Teilnehmende stellen Forderungen auf dem Römerberg
* Frankfurter Rundschau: Hitzig, aber friedlich: Der 1. Mai in Frankfurt
* Frankfurter Allgemeine Zeitung: Linksradikale Demo bleibt friedlich
#ffm0105 #Antikapitalismus #Feminismus
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