2021-11-14 17:56:56
R(h)einbahn: Zügige Dialoge in der Neuen Normalität
von Ye Zal
Ich wies ja neulich darauf hin, dass die Diskussion im Jahr 2021 ein überholtes Konzept ist. Weil die Taube das Schachbrett sowieso immer umschmeißt. Stattdessen muss das Credo lauten: «Fighting Fire with Fire»! Hab's gestern wieder ausprobiert. Es funktioniert!
Kaum bin ich ins verspätete Hygiene-Mobil meiner Wahl gestiegen, keift der boosterdeutsche Archetyp (Mitte 60, Multifunktionsjacke): «Ey, Maske uff!»
Ich: «Das ist die Tyrannei der Ungeimpften!» [*]
Er: «ARSCHLOCH!!»
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Interessant in derlei Situationen ist: Obschon Pfizer-Jugend wie auch betagte Sagrotan-Senior*innen eine Diktatur selbst dann nicht (an)erkennen würden, wenn Claus Kleber sie feierlich im Fernsehen verkündete, so erkennen sie kraft ihres durchgewaschenen Persil-Hirns immerhin noch intuitiv, bei wem und wann sie Held spielen können. Hab halt 'n zu nettes Gesicht – zumal wenn's freigestellt ist. Anders formuliert: Es wäre mir Unbekanntes, dass sich unter ihrem Merkel-Textil auch nur ein Mucks regte, wenn die neudeutsche Gattung des FitX-Farid bushidolässigen Ganges und OHNE Maske die Bahn betritt, ihre Sneakers am Nachbarsitz abputzt und dabei irgendeine Musik sein wollende Verbal-Diarrhö auf dem Handy aufdreht. Solidarität? Pragmatismus? Ich schätze, man will der Krankenkasse nicht mit einer Kauleisten-Erneuerung oder drei Jahren Koma zur Last fallen ...
[*] Frank Ulrich Montgomery, Vorstandsvorsitzender des Weltärztebundes; vgl. «Essay: „Tyrannei der Ungeimpften“? Zugespitzt, aber ethisch richtig!» (Philosophie Magazin, 09.11.2021)
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