2021-12-07 09:20:14
Österreich hat einen neuen Innenminister. Wie im ÖVP-Staat üblich, wieder einen ÖVPler. Gerhard Karner ist nicht nur unter dem strafrechtlich verurteilten - weil nachweislich korrupten - ehemaligen ÖVP-Innenminister Ernst Strasser, Pressesprecher im Innenministerium gewesen. Karner ist auch nicht nur Bürgermeister der Gemeinde Texing, er ist auch für ein besonderes Museum verantwortlich.
In Texing befindet sich nämlich ein mit Steuergeldern finanziertes Dollfuß-Museum.
Eine Informationstafel neben dem Eingang gibt Auskunft über die finanzielle Beteiligung. Neben niederösterreichischer Landesregierung und Bauernbund haben auch die Familie Karoline Dollfuß sowie das Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten (BMUK) das Museum finanziell unterstützt. Im Museum finden sich obskure Erinnerungsstücke an den Arbeitermörder Dollfuß.
So zum Beispiel eine Lärchenholzkiste mit Kruckenkreuz, die die zertifizierte (!) Grabeserde Dollfuß’ beinhaltet und drei verschiedene Totenmasken des kleinwüchsigen Volksfeindes.
Dollfuß schuf mit der Maiverfassung 1934 einen autoritären christlichen Ständestaat und stützte sich vor allem auf die Romkirche und die katholische Heimwehr. 1934 schloss er mit dem Heiligen Stuhl ein Konkordat und räumte durch die „Römischen Protokolle“ mit Italien und Ungarn Mussolini bedeutenden Einfluß auf die österreichische Innen- und Außenpolitik ein. Seinen reichsfeindlichen Landesverrat bezahlte er mit seinem Leben.
Wird Karner den Geist des Milimeternich, wie Dollfuß auch genannt wird, in das Innenministerium tragen?
Siehe auch: https://kurier.at/chronik/oesterreich/das-ist-der-neue-innenminister-gerhard-karner/401828557
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