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Ein neues Jahr! Bei jeder Jahreswende fraget sich der Mensch, | ⚜️ IM LICHTE DER WAHRHEIT ⚜️

Ein neues Jahr! Bei jeder Jahreswende fraget sich der Mensch, was wird das neue Jahr mir bringen? Der eine fragt es ernst und still für sich, wenn die Silvesterglocken läuten, der andere mit bangem Weh im Herzen, und viele sorglos scherzend, in lustiger Gesellschaft heiter lachend oder auch in Trunkenheit und Übermut herausfordernd das Schicksal rufend, um den Schleier leichtsinnig hinwegzuziehen, bereit, mit Trotz dem zu begegnen, was ihm vorbehalten ist.

Ein grosser Teil jedoch hat heute Groll im Herzen, Neid und Hass gegen die Nebenmenschen, denen sie nichts Gutes gönnen. Sie sinnen im Verborgenen auf Unheil und Vernichtung, schmieden rachedürstend Pläne, die Verwirklichungen werden sollen in dem neuen Jahr.

Nur wenige, sehr wenige der Menschen falten still die Hände im demütigen Gebet, um sich im Geiste Gott zu nahen mit Dankempfinden für die gnadenvolle Führung durch das alte Jahr! Dank dafür, dass sie Leid und Freuden noch durchleben konnten, welche ihren Geist erweckten oder ihn noch weiter reifen liessen im Erkennen.

So wogt es durcheinander an Gedankenformen zu Beginn des neuen Jahres. Ein Gemisch von Gift und Leichtsinn, Oberflächlichkeit und allerhand Begierden, Drang nach Herrschsucht unter Lug und Trug ... doch eines fehlt: die reine Sehnsucht nach dem wahren Frieden, der in Demut und in Gottesehrfurcht wurzelt! Verlangen nach dem Frieden um des Friedens willen. Das trägt der Erdenmensch nicht mehr in sich; denn ohne eigennützige Gedanken kann er nicht mehr sein.

Der letzte Gottesruf ist an den Menschen wiederum verhallt, sie leben weiter in dem Wahn, dass alles auf der Erde sich nach ihrem Willen richten soll, sogar der Herr, ihr Gott, soweit sie ihn noch anerkennen.

Nun ist das neue Jahr gekommen, das Jahr, das ihnen Überraschung bringen wird und das Erleben, dass ihr Wille nichts bedeutet jenem allmachtsvollen Gotteswillen gegenüber, der sie auf die Knie zwingt und jeden Widerstand zerbricht. Die Menschen werden aufhören, mit Eigensinn Leid in die Welt zu tragen; denn sie haben sich zu wehren in Verzweiflung gegen das andrängende Zurückströmen der Früchte ihres eigenen Verfehlens.

Die grobstofflichen Auslösungen bringt das Jahr, das heute seinen Anfang nimmt, den Erdenmenschen sichtbar, fühlbar, greifbar, an denen sie nicht mehr achtlos vorübergehen können wie bisher an allen geistigen Geschehen!

Es wird ein grosses Klagen sein in allen Landen, allerorten, und die Worte werden sich erfüllen, die ich in den letzten Jahren warnend sprach!

Sie werden sich erfüllen! Ein jedes Wort!

Wie oft hat mich die Menschheit schon verspottet und verhöhnt, dass ich so manches warnend sprach, was sich anscheinend nicht sofort erfüllte. Anhänger wurden lau und zweifelnd aus dem Grunde und mancher Gutmeinende riet, dass ich doch besser nicht von solchen Dingen sprechen solle, da es den Wert der Lehren nur vermindere oder ihn gar verderben müsste.

Die klugen Menschen ahnten nicht, dass ich so reden musste, dass es von mir Erfüllung war und ich dabei nicht auf der Menschen Meinung hören konnte, gleichviel, ob diese feindlich oder freundlich dabei dachten.

Ich durfte weder ihres Spottes noch der Anfeindungen achten, musste alles über mich ergehen lassen und auch ruhig zusehen, wie mancher Anhänger sich deshalb von mir wandte, der grosse Aussichten für einen Dienst im Grale in sich trug; denn weiterhin musste ich also sprechen, weil ich damit erfüllte, und um dieser Erfüllung willen auf die Erde kam!

Die Menschen wussten oder glaubten nicht, dass ich das lebende Gesetz selbst bin und das lebende Wort, das Gotteswort, welches nicht prophezeit, sondern das schaffend ist, urschaffend: Tat!

Und wenn die ganze Welt mit Spott und Hohn mich dauernd überschüttet hätte, und wenn sich alle zweifelnd von mir abgewendet hätten, ich würde doch gesprochen haben, ohne ein Wort auszulassen, so, wie ich es tat; denn in den Worten lagen heilige Erfüllungen!

Abd-ru-shin
(Aus dem Vortrag „Neujahr 1935“)