2022-08-30 15:37:44
Janusz Korczak: zum 80. Todestag Anfang August 2022 eine nachträgliche Hommage (von Svenja Herget)
Janusz Korczak (1878 oder 79 bis August 1942) war polnischer Arzt, Pädagoge und Schriftsteller. Sein Herz galt den vielen armen Straßenkindern seiner Stadt Warschau, die er kostenlos in seiner Freizeit behandelte. Als junger Mensch veranstaltete er jahrelang Sommerkolonien für arme Kinder. Später leitete er 30 Jahre lang erst ein und dann zwei Waisenhäuser. Die Achtung vor der Kindheit und vor jedem Kind waren für ihn ebenso wichtig wie der Humor in der Erziehung. In "Wie man ein Kind lieben soll" schreibt er über sein Leben und seine Erfahrungen und formuliert pädagogischen Leitsätze - ein immer noch aktuelles Werk. Daneben schreibt er weitere pädagogische Lehrwerke, Romane und Kinderbücher.
1939 wurde sein Waisenhaus ins Warschauer Ghetto transferiert, von wo aus er am 5.8.42 mit über 200 Kindern ins Konzentrationslager Treblinka deportiert und dort mit ihnen ermordet wurde. Angebote zu seiner persönlichen Rettung lehnte er ab, weil er die Kinder nicht im Stich lassen wollte.
-> Der berühmteste Film über Janusz Korczak ist von Andrzej Wajda
-> s.a. "Blumkas Tagebuch" - ein Jugendbuch über das Leben eines Kindes aus seinem Kinderheim
Gerade in der heutigen Zeit kann Janusz Korczak mit seiner grenzenlosen Liebe für die Kinder ein großes Vorbild sein.
Wer liebt heute die Kinder und steht für sie ein?
„Kinder haben ein Recht auf den heutigen Tag. Er soll heiter sein, kindlich, sorglos.“
"Kinder werden nicht erst zu Menschen – sie sind bereits welche."
"Das Kind hat das Recht, ernst genommen, nach seiner Meinung und seinem Einverständnis gefragt zu werden."
„Ihr sagt: 'Der Umgang mit Kindern ermüdet uns.' Ihr habt recht. Ihr sagt: 'Denn wir müssen zu ihrer Begriffswelt hinuntersteigen. Hinuntersteigen, uns herabneigen, beugen, kleiner machen.' Ihr irrt euch. Nicht das ermüdet uns. Sondern daß wir zu ihren Gefühlen emporklimmen müssen. Emporklimmen, uns ausstrecken, auf die Zehenspitzen stellen, hinlangen. Um nicht zu verletzen.“
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