2022-01-03 14:19:15
Auf Twitter haben wir vor wenigen Tagen einige Gedanken zur Entwicklung der Corona Proteste im Jahr 2022 ausgebreitet. Die nächsten Tage wird dazu noch ein Artikel auf unserem Blog erscheinen und auch im Nachholtermin unseres Streams wird es um das Thema gehen. Wie denkt ihr über die weitere Entwicklung nach? Insbesondere vor dem Hintergrund wie man eine "Entpolitisierung" und Verflachung der Proteste verhindern kann.
Prognose zur weiteren Entwicklung der Spaziergänge gegen die Impfpflicht und Corona-Maßnahmen:
Das Demonstrationsgeschehen bleibt auch nach den Weihnachtsfeiertagen dynamisch. Die Leute sind nicht träge geworden und Quantität der Proteste steigt.
Die Proteste haben inzwischen ein anderes Bild als noch 2020 zu den Mobilisierungen der Großdemos in Berlin. Sie sind dezentral und lokal organisiert und nochmals "bürgerlicher" und weniger durch solche esoterischen Hippies geprägt, wie es bei "Querdenkern" der Fall war.
Regierung und Altparteien sind weiterhin nicht zu Zugeständnissen bereit und werden die Repressionsschraube wohl nochmals anziehen. #muc2912 zeigt jedoch, dass Bußgelder und Versammlungsverbote nicht abschrecken.
Hier ist die Frage wie weit werden die Behörden gehen können um die Proteste zu unterbinden? Zum ignorieren ist das Phänomen bereits zahlenmäßig zu groß. Mehr Polizei? Druckerhöhung auf die Organisatoren und Rädelsführer? Mal schauen.
Viel interessanter ist aber die Frage, wo das Ziel dieser Proteste ist? Selbst wenn es in vereinzelten Großstädten bald auf sechsstellige Teilnehmerzahlen zugeht, werden die Altparteien sich auf ihr Argument "Mehrheit der Geimpften" zurückziehen.
Der Druck von der Straße wird wahrscheinlich keine kausale Wirkungskette auf die pol. Entscheidungsträger auslösen. Die Front der Altparteien steht aktuell auch noch sehr stabil, sodass Dissenz und Spaltung hier eher unwahrscheinlich sind.
Wenn die Impfpflicht scheitern sollte hat der Protest gewiss einen Teilerfolg erzielt - Hinreichende Bedingung wird es aber nicht sein. Dann wird aber noch 2G Schikane bleiben und eine Verflachung der Proteste eher unwahrscheinlich.
Ich sehe die Chance dieser Proteste eher als Chance zum lächerlich machen und moralischen delegitimieren des herrschenden Mainstreams - nicht aber als Vorbote einer revolutionären Erhebung. Dies scheitert schon daran, dass die Alternativvision zu schwach ausgeprägt ist.
Im Gegensatz zu 1989 haben wir nämlich keine visionäre Antithese zum herrschenden Block. Die DDR Bürger hatten aber "den Westen". Und für Weimarer Nostalgie fehlt es ohnehin an der entsprechenden Altersstruktur (damals: Mitte/Ende 20 Heute: Ende 40)
Diese Proteste können aber langfristig einen metapolitischen Pflock einschlagen - Denn die Leute die jetzt fürs "spazieren gehen" Bußgeldbescheide bekommen werden diesen Staat langfristig nicht mehr ernst nehmen.
Das heißt jetzt den Druck auf der Straße aufrecht erhalten und im Sommer 2022 in lokale pol. Ökosysteme einbinden. Auf den Demos Kontakte und Netzwerke knüpfen und Infokanäle und Plattformen zum Austausch aufbauen.
In besonderen HotSpots der Proteste vermehrt Veranstaltungen und Kundgebungen durchführen und zielgruppenspezifische Politmarketingkampagnen platzieren.
Hilfs- und Schulungsangebote anbieten.
- Sichere Kommunikation
- Rechtsberatung und Rechtshilfe
- Demotraining
- Digitale Vernetzung und Social Media Strategien.
Jetzt ist die Chance da eine echte dissidente und patriotische Graswurzelbewegung und Kultur aufzubauen. AfD Abgeordnete müssen jetzt primär in ihren Wahlkreisen und nicht auf Sekt- und Buffetempfängen anwesend sein.
Jetzt müssen die Bürgerbüros täglich öffnen, Abgeordnete und ihre Mitarbeiter sich die Schuhe kaputt latschen für Postwurfsendungen und an jeder Haustür geklingelt werden zur Übergabe von Infomaterial mit anschließenden Gespräch mit den Bürgern.
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