2021-10-25 17:41:26
-Achtung: „Warum verfolgst du mich?“, fragt Jesus Saulus (Apg 22, 7). Saulus' Antwort besteht in einer Gegenfrage: „Wer bist du, Herr?“ (Apg 22, 8). Jesus offenbart sich ihm: „Ich bin Jesus, den du verfolgst.“ Damit ist das Warum der Verfolgung freilich noch nicht geklärt. Vielleicht jedoch schon. Vielleicht steckt die Antwort tatsächlich in der Aussage „Ich bin Jesus“, und vielleicht reicht für die Fälle heutiger Verfolgung bereits „Ich folge Jesus“ als Begründung aus. Vielleicht steckt ja in Jesus selbst der Grund für die Verfolgung. Denn Jesus stört die bestehende Ordnung zugunsten einer neuen Form des Zusammenlebens, deren Regeln sich weniger aus Tradition, Sitte und Kalkül ergeben, sondern von der Liebe her aufgestellt werden. Jesus irritiert die kulturellen und religiösen Grundlagen der Gesellschaft. Das können die Eliten dieser Gesellschaft, die sich auf jene Grundlagen eingestellt haben, die ihre Macht davon ableiten, nicht hinnehmen. Jesus wusste, dass er den ordnungsliebenden Menschen auf die Füße tritt, wenn er ihre Spielregeln mit seinen modifizieren will. Er wusste auch, was seinen Jüngern blüht: „Aber bevor das alles geschieht, wird man euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen“ (Lk 21, 12). Kurz darauf spricht Er den damit verbundenen emotionalen Grund ganz offen aus: Hass (vgl. Lk 21, 17). Im Johannesevangelium stellt Jesus die Beziehung dieses Hasses zu Ihm und seinem Wirken her: „Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt“ (Joh 15, 18–19).Quelle: Die Tagespost Geistheiler Sananda
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