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Spaziergangsgespräch Sie: 'Eben, Frankfurt, es werden ka | Frankfurter Freigeister - Info-Kanal

Spaziergangsgespräch

Sie: "Eben, Frankfurt, es werden kaum mehr. Und dass es jetzt so viele sind, grenzt schon an ein Wunder.
Neben mir lief letztens ein Mann, der mir erklärte, dass er 89 schon den Rosa-Luxemburg-Berg langgelaufen war.
Damals friedlich und deswegen läuft er hier auch mit, solange es friedlich bleibt.
Solche Äußerungen habe ich bei den Spaziergängen schon öfter gehört.
Und wenn du was rufst, wer soll es hören? Die Leute haben die Fenster zu. Es interessiert sie nicht. Sie essen Abendbrot und schauen dann die Nachrichten.
Frankfurt ist sehr ruhig. Aber so ist Frankfurt nun mal. Trotzdem bewirken wir letztendlich etwas mit unserem stummen Protest. Ansonsten würde man uns nicht diffamieren und in die rechte Ecke drücken.
Das Problem ist, dass die Leute, auch wenn sie so denken wie wir und von den Maßnahmen genervt sind, einfach ihre Komfortzone nicht verlassen wollen. Sonst wären wir bei weitem mehr Spaziergänger."

Sie, die neben ihr spaziert: "Ja, so sehe ich das auch. War 89 auch auf der Demo und das war schon was für Frankfurt.
Wir sollten keine Wunder erwarten, sondern geduldig und ruhig bleiben. Dann haben wir sicher auch die Polizei und Ordnungskräfte hinter uns. Wen sollen wir denn anschreien? Dieser stille Protest ist nun mal das Markenzeichen für Frankfurt. Natürlich würde ich mich freuen, wenn mehr aus dem stillen Kämmerchen raus kommen."

Noch eine Frau: "Es sind ja schon weit mehr, als noch vor einigen Wochen. Aber ich kenne noch genug, die nur rummeckern und ihren Hintern trotzdem nicht von der Couch hochbekommen. Sei es aus Bequemlichkeit oder aus Angst."

Sie, die dazu kommt:
  "Ich versteh die Diskussion nicht so ganz. Was ist denn gegen ein 'Schließt euch an' oder 'Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung' kund tun, verwerflich und was daran ist nicht mehr friedlich?"

Er: "Das ist nicht verwerflich aber unklug. Niemand schließt sich wegen eines Sprechchors an. Und auch alle anderen Parolen lassen aus dem Spaziergang eine politische Demonstration werden.
Wer will, dass immer weniger teilnehmen und die andere Seite leichtes Spiel hat, muss genau damit anfangen.
Ich wäre in diesem Fall jedenfalls raus."

Ein zweiter Er: "Die Menschen da draußen werden aufmerksam und schließen sich irgendwann an, wenn wir weiter Frieden ausstrahlen und uns zum Wohle aller Menschen präsentieren. Der Frieden im Herzen wird das Blatt wenden!
Nichts werden wir mit Gewalt, Hass oder Druck erreichen. Unser friedlicher Protest ist der Schlüssel.
Sie wissen das ganz genau und fürchten den friedlichen Widerstand wie die Pest."

(Aufgeschrieben von Uwe)