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VON SAMUEL KULLMANN, Grossrat Kt. Bern * Bitte Teilen zusamme | ≋ 𝗖𝗼𝗿𝗼𝗻𝗮 𝗥𝗲𝗯𝗲𝗹𝗹𝗲𝗻 𝗦𝗰𝗵𝘄𝗲𝗶𝘇 ≋

VON SAMUEL KULLMANN, Grossrat Kt. Bern

* Bitte Teilen zusammen mit meinem Kommentar – Merci! *

Diese Woche brachte das SRF eine Doku zu rituellem Missbrauch.
Ich wurde auch dazu interviewt und ein kurzer Ausschnitt hat es in die Doku geschafft (ab 22:44).

Ich bin schockiert und entsetzt über die Einseitigkeit und Unprofessionalität dieses Beitrags und die Folgen davon.

Für alle Betroffenen von ritueller Gewalt ist diese Doku ein schwerer Schlag ins Gesicht. Der Oberarzt, der nach dieser Doku freigestellt wurde, war der Therapeut einer Betroffenen (Laura Jamón), die ich seit 2018 gut kenne. Für sie war dies besonders schlimm.

Ich werde den Eindruck nicht los, dass die Reporter Robin Rehmann und Ilona Stämpfli, uns mit dieser Doku gezielt verarschen und diffamieren wollten.

Ich befasse mich seit 2017 intensiv mit dem Thema ritueller Gewalt in der Schweiz. In der Reportage wurde sehr einseitig auf eine Subkategorie davon, nämlich den satanischen rituellen Missbrauch, fokussiert. Rituelle Gewalt findet jedoch auch in anderen ideologischen Kontexten statt. Meine Antworten im Interview bezogen sich stets auf rituelle Gewalt im Allgemeinen, am Ende spielt es für die Opfer keine Rolle, mit welcher Ideologie diese Gräueltaten begründet werden.

Die Reporter schreiben zwar in den Youtube-Kommentaren, dass sie organisierte, sexualisierte Gewalt (worunter auch rituelle Gewalt fällt) nicht in Frage stellen, doch dient der ganze Beitrag dazu, alle in die Pfanne zu hauen, die seit Jahren genau zu diesem Thema so wichtige Aufklärungsarbeit leisten.
Ich finde diese Vorgehensweise sehr perfide.

Zum Glück ist die Doku so extrem einseitig, dass es vielen Zuschauern auffällt, was sich auch in den Kommentaren auf YouTube widerspiegelt.

Rituelle Gewalt ist eine schreckliche Tatsache, die bereits in den 1990er Jahren von der deutschen Bundesregierung anerkannt wurde.
Wer die Existenz von ritueller Gewalt abstreitet betreibt Täter-Schutz und Victim Blaming.

Der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der deutschen Bundesregierung schreibt zu ritueller Gewalt:
"Als organisierte sexualisierte Gewalt bezeichnet man die systematische Anwendung schwerer sexualisierter Gewalt in Verbindung mit körperlicher und psychischer Gewalt durch mehrere Täter und/oder Täterinnen oder Täternetzwerke. Häufig ist sie mit kommerzieller sexueller Ausbeutung, wie zum Beispiel Zwangsprostitution oder der Herstellung von Missbrauchsdarstellungen verbunden.
Dient eine Ideologie als Begründung oder Rechtfertigung von Gewalt, bezeichnet man dies als rituelle Gewalt. Eine solche Ideologie kann religiös sein und beispielsweise im Kontext von Sekten und Kulten vorkommen oder sich aus einer politischen Überzeugung, zum Beispiel in rassistischen oder faschistischen Gruppierungen, ableiten.

Organisierte sexualisierte oder rituelle Gewalt beginnt oft schon in früher Kindheit
Teilweise werden Betroffene in den meist streng hierarchisch aufgebauten Gewaltstrukturen von früher Kindheit an durch planmäßig wiederholte Anwendung schwerer Gewalt zu Funktionalität und Gehorsam gezwungen. Dabei kann es zu einer Aufspaltung der kindlichen Persönlichkeit in mehrere Identitäten (Dissoziation) kommen, was von Tätern mitunter sogar beabsichtigt ist.

Menschen, die von so einer dissoziativen Identitätsstörung betroffen sind, haben häufig Schwierigkeiten, Erinnerungen an das Geschehene abzurufen. Oft bedarf es einer jahrelangen Therapie, um die eigenen Innenpersonen zu erkennen und auf deren Erinnerungen zumindest bruchstückhaft zugreifen zu können. Dies führt häufig dazu, dass Schilderungen nicht nachvollziehbar oder zuverlässig sein können und Betroffenen nicht geglaubt wird. Zudem werden Betroffene, die sich aus diesen Gewaltstrukturen lösen wollen, häufig unter Druck gesetzt, erpresst und verfolgt."

https://beauftragter-missbrauch.de/themen/definition/organisierte-sexualisierte-und-rituelle-gewalt

Zur Doku: