2022-02-23 20:04:09
MAKRO
Nach der teilweise panischen Reaktion in den vergangenen Tagen haben sich die Amis gestern weitaus besonnener gezeigt. Die Kursabschläge haben sich am Dienstag in Grenzen gehalten. Allerdings hat der 1%ige Abschlag beim S&P 500 gestern gereicht, um den Index 10% unter das Anfang Januar erreichte Allzeithoch zu drücken. Das ist per Definition eine Korrektur – die erste seit dem Februar 2020, als die Kurse wegen Corona stärker gefallen waren.
Nach der heutigen Meldung darüber, dass die USA erwartet, dass Putin eine Invasion der gesamten Ukraine ins Auge gefasst hat und binnen der nächsten 48 Stunden aktiv werden könnte, haben die Kurse heute wieder nachgegeben. Dieses hin und her wird auch in den nächsten Tagen weitergehen.
Für viele ist die aktuelle Situation sehr zehrend für die Nerven. Auch an uns geht es nicht spurlos vorbei, denn eine so aufreibende Lage gab es an den Märkten schon länger nicht mehr. So angespannt die Situation auch sein mag, so wird auch diese ihr Ende nehmen. Die Erfahrung lehrt uns, dass politische Börsen kurze Beine haben. Zudem haben auch die Konfliktparteien kein Interesse an einer vollkommenen Eskalation, auch wenn die US-Medien sich wie Kriegstreiberei und die Europäischen Medien wie der besorgte und hilflose Schüler lesen.
Natürlich sind weitere Kursabschläge nicht auszuschließen, aber zwei nicht ganz unwichtige Argumente sprechen für steigende Kurse im weiteren Jahresverlauf sobald die aktuelle Lage überwunden ist. Zum einen haben sich schon vor der Verschärfung der Ukraine-Krise viele Anleger vom Aktienmarkt verabschiedet oder sind sogar Spekulationen auf fallende Kurse eingegangen. Der Grund hierfür war in erster Linie die Angst vor weiter steigenden Zinsen.
Hinzu kommt, dass die US-Notenbank aufgrund der großen geopolitischen Unsicherheit nun langsamer an der Zinsschraube drehen könnten. Wir gehen in unserem Basisszenario noch immer von einem moderaten Zinsanstieg von 25 Basispunkten im März aus. Allein die Spekulation darauf könnte für Auftrieb an den Märkten sorgen.
Darüber hinaus sind die Gewinnschätzungen für das Jahr 2022 deutlich zurückgegangen, sodass der Gesamtmarkt in den kommenden zwei Quartalen von einem Rückgang in den Unternehmensgewinnen ausgeht. Nachdem auch im Q4 die Ertragsschätzungen sowohl in den USA, wie auch in Europa geschlagen werden konnten, und das trotz Lieferengpässen, hohen Rohstoffpreisen und verknappten Lieferkapazitäten. Wir gehen davon aus, dass die Dynamik Unternehmensgewinne nicht in dem Maße nachlassen wird, wie es der Markt derzeit einpreist. Insofern besteht positives Überraschungspotential im April und Mai. Wird der Frühling etwa auch an der Börse aufleben? Noch ist die Lage angespannt und die Volatilität am Markt bleibt hoch. Der Ausblick allerdings stimmt uns zuversichtlich!
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Wir wünschen allen einen erholsamen Abend!
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