2022-07-20 02:29:56
Die Befreiung und das Fliegen-Lassen der Seele (Hes. 13:20) ist im Hebräischen dasselbe Wort wie das Blühen einer Pflanze, nämlich
perach, 80+200+8. Es bedeutet eine Eruption, ein Aus- und Durchbrechen, so wie eine Knospe aufbricht und ihre ganze Schönheit und ihren Duft entfaltet. Jetzt erst kommen die Bienen, jetzt erst kommt die Begegnung mit dem Wort und damit auch die Frucht. Das engl.
blooming meint über das Indogermanische sogar „to thrive“, das ursprünglich „sich selbst begreifen“ bedeutet.
Solange die Seele gefangen ist, d.h., sie sich dem Körper unterordnet, statt ihn zu beherrschen, kann der Mensch nichts begreifen. Wenn sie durchbricht, kommt das Wort ganz von selbst – die Bienen finden dich schon. Eine Tulpe blüht anders als eine Nelke und Rosen blühen wieder anders. Sei du selbst, das ist deine Blüte, aber wisse auch, dass die Blüte nach der Bestäubung schnell verwelkt. Die Pflanze entzieht ihr das Wasser, sie trocknet aus, verliert ihre Schönheit, sie fällt schließlich ab. Niemand braucht sie mehr, doch ohne ihr Zutun hätte keine Frucht kommen können.
Perach, das Blühen, hat – wenn man die Reihenfolge der Zeichen im Alphabet zusammenzählt – den Wert 45 (17+20+8), den auch der Mensch (
adam, 1+4+40) als äußeren Wert hat. Eine weitere Beziehung zwischen den beiden Wörtern zeigt der sog. kleine Wert (Basiswert);
perach ist 18 (8+2+8) und
adam ist 9 (1+4+4). Das ergibt das Verhältnis 1:2 zwischen Mensch und dem Erblühen. Blühen ist nicht der Höhepunkt der Karriere, sondern die Begegnung mit unserer „anderen Seite“, wenn in stillen Momenten leise das Liebliche duftend zur Entfaltung kommt.
69 views23:29